Die Keynote wurde von Prof. Hagen Schmidt-Bleker von der Firma Formitas AG gehalten, in der er den Wert der Revolutionären Kooperation von Trends und Krisen als Treiber für Veränderungen hervorhob. Durch die Nutzung von BIM wird diese intensiviert, da der Bauherr aufgrund der umfassenden Informationen deutlich besser in der Lage ist, fundierte Entscheidungen zu treffen. Prof. Schmidt-Bleker betonte zudem eine veränderte Haltung der Bauherren zum BIM-Prozess, da erkannt wurde, dass dieses Verfahren weder zu Mehrkosten führt noch zu kompliziert ist. Dies wird inzwischen auch durch statistische Daten bestätigt. Weitere Informationen bietet der von seiner Firma veröffentlichte Podcast BIM & Bier.
Aber es ging nicht nur um die Nutzung von BIM-Software im Unternehmen, sondern auch um den langen Weg, sich für die richtige Hardware-Lösung zu entscheiden. Im Vortrag IaaS - Der Wandel von lokaler IT zu Cloud-Strategien bei Bau-Consult Hermsdorf GmbH - Architekten und Ingenieure (steht für Infrastructure as aService bzw. Desktop as aService) sprach Jörg Burkhardt über den Prozess, der anstand, weil u. a. die Serversoftware veraltet war. Bei der Suche nach der passenden Lösung flossen unzählige Faktoren ein: Kosten in der Anschaffung und im Unterhalt, anstehende Umbaukosten für sichere Räumlichkeiten, Personalkosten für Schutz gegen Hackerangriffe usw. Letztendlich wurde eine externe, auf Citrix basierende Lösung gefunden.
Vor einer besonderen Herausforderung stand Nina Precht des Ingenieurteams Trebes GmbH & Co. KG: Sie sollte den Bau einer Brücke im Zuge der L49 über die A7 planen, ohne den laufenden Straßenbetrieb zu unterbrechen. Daher musste zusätzlich eine Behelfsbrücke geplant werden. Beide Bauwerke wurden mithilfe der Komponente Bridge Creator entworfen. Für die Zeichnungen wurden spezifische Voreinstellungen und Vorlagen erstellt, um eine zügige und effiziente Erstellung zu gewährleisten.
Der anschließende Vortrag von Billie Kaufmann und Timo Engl von Trimble Solutions Germany wurde mit großer Spannung erwartet, denn er behandelte die Highlights von Tekla Structures 2024. Angesichts der zahlreichen Neuerungen, sowohl größerer als auch kleinerer Art (unser persönlicher Favorit: die erweiterte Auswahl an Stiften und Farben für Zeichnungen), möchten wir auf die offiziellen Seiten verweisen, auf denen Sie detaillierte Informationen finden: Versionshinweise für Tekla Structures 2024 | Tekla User Assistance. Zusätzlich empfehlen wir die Webinare: Webinare zu Tekla Structures 2024 | Trimble.
Nach der Mittagspause, die neben einem reichhaltigen Buffet auch Gelegenheit zum informativen Austausch mit anderen Usern bot, ging es um den Einsatz von Trimble Connect in der Stahlbaupraxis. Christian Neustadt von der Lausitzer Stahlbau Ruhland GmbH erläuterte, wie Trimble Connect zur Vorbereitung der Fertigung, Erstellung von Packlisten und Montageplänen genutzt wird, indem das Modell in einzelne TrimBim-Dateien (*.trb) zerlegt wird.
Dass Tekla Structures nicht erst in den letzten Jahren für die Modellierung von Ortbetonmodellen interessant wurde, demonstrierte Matthias Sie von OP Engineers GmbH anhand einer Biegeliste in seinem Vortrag Arbeiten und Wachsen mit Tekla Structures. In seinem Büro wird bereits seit der Version 16.0, die vor 14 Jahren veröffentlicht wurde, Bewehrung in 3D erstellt. Die Vorlage für die Biegeliste wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich verfeinert und zeigt mittlerweile bei Fehleingaben im Modell Warnungen an, sodass schnelle Korrekturen möglich sind.
In einem weiteren Vortrag stellten Edina Usanovic von Building Point Deutschland und Jens Evers von Sutco® Recycling Technik GmbH die von Trimble produzierte Hardware vor. Schwerpunkt waren Totalstationen und Laserscanner, die bei der Einpassung einer Mülltrennungsanlage in einer Fertigteil-Betonhalle zum Einsatz kamen. Mithilfe von Augmented Reality (AR) wurde die Anlage auf einem Handy visualisiert und auf Fehler überprüft. Am Rechner wurden Punktwolken zur Kollisionskontrolle verwendet, die von den Laserscannern erzeugt wurden.
Im letzten Vortrag des Tages stand das aktuelle Thema Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Erfolg im Fokus. Hanan Regh von Trimble Solutions Germany stellte die neue Komponente Embodied Carbon Calculator vor, die mithilfe einer EPD-Datenbank die zu erwartenden Emissionen ermittelt. Hiermit können verschiedene Entwürfe (z. B. Betonwände oder Mauerwerkswände) bezüglich ihrer Emissionen gegenübergestellt werden. Die Komponente soll die Bauindustrie, die direkt oder indirekt für ca. 37% der globalen CO2 Emissionen verantwortlich ist (930 Mt), bereits in der Planungsphase zur Reduktion dieser Emissionen bewegen.
Nach so vielen interessanten Informationen wurde bei Live-Musik auf der Abendveranstaltung weiter diskutiert, gegessen und getrunken. Neue Kontakte wurden geknüpft, Erfahrungen ausgetauscht, und viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen versicherten, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Vielleicht finden auch Sie im nächsten Jahr Zeit, an der Tekla User Experience 2025 teilzunehmen. Wir werden Sie natürlich rechtzeitig zur Veranstaltung einladen und uns sehr darüber freuen, Sie (wieder)zusehen.